Wahnsinn - nur einige Kilometer südlich des Polarkreises liegt die Insel aus Feuer und Eis. Island ist eine gigantische Bühne für alle geologischen Phänomene unserer Erde: Asche spuckende Vulkane, Gletscherzungen, zischende Geysire und brodelnde Schwefelquellen, reißende Flüsse und tosende Wasserfälle.
Überraschung am Flughafen Frankurt-Hahn: Da wir die ersten sind, die die Strecke Frankfurt - Keflavìk fliegen, gibt es ein "Empfangskomitee" in Form eines vorbereiteten Buffet. Nach zirka vierstündigem Flug kommen wir in Keflavìk an. Dort erhalten wir gleich unseren roten Flitzer, mit dem es einmal um die Insel geht. Autofahren in Island ist easy - es gibt breite Straßen und kaum Verkehr. Unsere erste Station ist Lauvagarten. Hier übernachten wir in der Jugendherberge.
Entlang des Goldenen Rings: Um 7.00 Uhr aufstehen, duschen, Eigenkreation Frühstück, los gehts. Es ist recht kalt, aber der Himmel ist absolut blau. Perfekte Bedingungen um zu fotografieren. Zunächst steuern wir den Geysir Strokkur an. Eifrig alle zehn Minuten gibt er seine Vorstellung. Seine Wassersäule erreicht bis zu 35 Meter. Weiter geht es zum Wasserfall Gullfoss. Hier stürzt der Fluss Hvitá 32 Meter tief in eine Schlucht.
Weiter geht es zum Nationalpark Pingvellir. Hier wurde um 930 der isländische Freistaat gegründet, bis 1789 wurde das Parlament hier abgehalten und 1944 die Republik Island ausgerufen. Vor Ort kann man das Auseinanderdriften der tektonischen Erdplatten des nordamerikanischen Kontinents und Eurasien sehen, das sich in zahlreichen Spalten und Verwerfungen zeigt.
Auf der Halbinsel Snaefellnes-Arnastapi begann Jule Vernes "Reise zum Mittelpunkt der Erde". Wir finden ein zauberhaftes B&B (Hofdagata) in Stykkisholmi. Der dritte Tag beginnt mit einem leckeren Frühstück und einer Ortsbesichtigung. Dann geht es Richtung Norden auf die Halbinsel Vatnsnes nach Òsar. Es werden viele Naturschönheiten auf der Strecke entdeckt. Bei Hviterserkur sehen wir eine Seehundkolonie. Abends checken wir in der Jugendherberge in Akureyri ein. Wir raffen uns noch auf, um das Städtchen zu erkunden. Es hat gerade mal 6°C und man bedenke in Deutschland herrschen gerade sommerliche Temperaturen. Dennoch möchte ich nicht tauschen.
Húsavik - in dem kleinen Fischerdorf an der Nordküste leuchten bunte Häuser rund um den kleinen Hafen um die Wette. Húsavik ist von April bis Oktober Islands Hotspot für Walbeobachter. Man kann Zwerg-, Buckelwale und manchmal riesige Blauwale sehen. So viele Wale wurden gesichtet - was für ein Glück. Jedoch rebellierte mein Magen und die "Seekrankheit" ließ mich leicht grün aussehen. Hätte ich doch die mir zuvor angebotene Reiseüberkeitstablette schlucken sollen? Außerdem bin ich total durchgefroren, trotz Thermo-Overal.
Mývatn-See - der See entstand vor mehr als zwei Millionen Jahren. Hier wimmelt es von Vögeln. Entlang des Ostufers lässt es sich prima wandern, aber die Gegend ist sauteuer. Deshalb geht es weiter! Schwefel-blubber-Dampfquellen wurden gesichtet. Danach schloss sich eine lange, lange, lange Fahrt durch das Hochland Richtung Dettifoss an. Ach herrje, der Tank wird knapp. Shit verfahren! Und jetzt wird der Tank richtig, richtig knapp. So stelle ich mir die Landschaft auf dem Mond vor. Außerdem kam seit zirka einer Stunde kein Auto vorbei und es ist keine Menschenseele zu sehen. Ich muss zugeben, ich bin doch ein bisschen angespannt und warte nur darauf, dass das Auto einfach stehen bleibt. Aber nein, wie aus dem Nichts, irgendwo im Nirgendwo kam SIE - eine alleinstehende, einzelne Tankzapfsäule. So quasi unsere Rettung. Das wäre ein wahre Story für ein Drehbuch. Ich hab mich noch nie so gefreut, eine Tankzapfsäule zu sehen. Fix und fertig wie wir warten, bietet uns der Tankwart, dem es wahrscheinlich hier in der Pampa stink langweilig ist, eine heiße Suppe an. Zudem besorgt er uns bei einer überaus freundlichen Familie eine spottbillige Übernachtungsmöglichkeit. Heute ist unser Glückstag. Am nächsten Tag steht der Wasserfall Dettifoss auf dem Programm. Es geht über eine Schotterpiste zum Wasserfall der Götter - Europas größter Wasserfall (nicht der höchste, aber der wasserreichste).
Die Ostfjorde - mein Island-Highlight. Die ruhigeren, gut zugänglichen Gewässer der Ostfjorde sind perfekt zum Kanufahren. Rund um den Nordfjördur kann man einsame Höhlen erkunden und heimische Vögel beobachten. Im Sommer finden auch geführte mitternächtliche Kajaktouren statt. Wir fahren nach Seydisfjordur über einen Pass mit viel Schnee. Hier hat es nur 2°C. Den Pass überwunden, stockt uns der Atem. Hier ist es atemberaubend schön. Am liebsten würde ich hier bleiben. Das Hostel in Reydarfjördur ist spitze, besonders auf dem Sofa vor dem Panoramafenster lässt es sich aushalten.
Jökulsarlon - gewaltige Eisriesen zum Greifen nahe. Gletscherberge kann man hier hautnah erleben. Ausflipper - Gigantisch! Auf zum Gletscher-Surfen! In der nahe gelegenen Jugendherberge Vagnastadir übernachten wir.
Auf ausgedehnten Wanderungen im Nationalpark Skaftafell kann man umwerfende Landschaften entdecken. Vorbei am Svartisfoss, der sich von einer überhängenden Säulenbasaltwand in die Tiefe stürzt. Wir fahren weiter nach Skogar. Das ist die Ausgangsbasis für Erkundungen des Hochplateaus von Dryhòlaey, ein Paradies für Seevögel. Hier entdecke ich auch die für Island so typischen Papageientaucher. Die nächste Station wir die Hauptstadt Reykjávík sein. Süßes Städtchen, aber teuer.
Die Blaue Lagune - dieser paradiesische Outdoor-Spa, dessen Blau inmitten einer schwarzen Lavalandschaft erstrahlt, ist eine isländische Berühmtheit und liegt in der Nähe von Reykjavik. Die blaue Farbe verdankt das Wasser den hier vorkommenden Mineralsalzen und dem Silikatschlamm. Es ist Islands bekannteste "Freiluftbadewanne" mit einer Wassertemperatur von 37° C. Ein bisschen touristisch ist das ganze Vergnügen, aber einmal sollte man es mitgemacht haben :) Wir fahren noch ein bisschen die Gegend ab und merken gar nicht, dass es bereits nach Mitternacht ist. So lassen wir den Urlaub ausklingen...
Jacy (Donnerstag, 15 Februar 2018 12:49)
Hallo Simone,
auch ich habe einen großen Teil dieser wunderschönen Orte bereits gesehen. Durch deine tollen Fotos konnte ich in Erinnerungen schwelgen...
Nun steht Tibet auf dem Reiseplan...
Ich wünsche dir noch viele schöne Reisen und Erlebnisse!!!
Lea (Dienstag, 14 Oktober 2014 01:18)
Liebe Simone,
ich freue mich sehr ein kleiner Teil deiner langen Reise gewesen zu sein und wünsche dir noch eine wunderbare Zeit im Rest der Welt :)