Kulturschock!

Wieder einmal heißt es Abschied nehmen! Die gewaltige und vielseitige Natur Neuseelands werde ich durchaus vermissen. Schön war es, endlich mal wieder selbst Auto fahren zu können und zu stoppen, wo auch immer man gerade Lust drauf hat. Stundenlang fliegt das Flugzeug nun über Australien. Gibt es dort überhaupt etwas? - Ich sehe nichts außer dem Outback. Dann endlich, nach zwölfeinhalb Stunden landet der Flieger pünktlich in Bangkok. Völlig kaputt komme ich dort an. Irgendwie fühle ich mich wie Julia Roberts in „Eat, Pray, Love“, als sie vom historischen Rom ins chaotische Indien fliegt. Mit dem Sky-Train sowie der Underground-Bahn geht es ins Hotel. Ach herrje, wie viele Leute es hier gibt … Da fällt mir das Sicherheitsvideo der Londoner Tube wieder ein – Achtung: Suchtgefahr! Wer keinen Ohrwurm als Begleiter für den Tag gebrauchen kann, sollte sich das Viedeo NICHT anschauen!

Gleich nach Verlassen des Flughafens tritt mir eine schwül-heiße Wand entgegen. Durch bloßes Herumstehen würde man hier schon ins Schwitzen kommen, doch mit dem ganzen Gepäck ist das eine Herausforderung. Vor ungefähr zehn Jahren war ich schon einmal in Thailand und um ehrlich zu sein, finde ich es eine  Spur zu touristisch. Doch habe ich schon längst versprochen, meinen Onkel zu besuchen, der seit einiger Zeit in Sisasek im Osten Thailands lebt. Bereits in Bangkok treffe ich auf ihn und merke sofort, dass wir solch unterschiedliche Charaktere haben. Das könnte anstrenged werden… und das wird es auch. Derzeit bin ich nicht ganz auf der Höhe, mein Körper macht schlapp und meine Motivation liegt im Keller. Zum ersten Mal überlege ich ernsthaft früher als geplant nach Hause zu fliegen, vor allem, als dann auch noch die Nachricht eintrifft, dass es in Nepal ein Erdbeben gab. Nepal wäre meine nächste Station und wie es aussieht, muss ich dieses Highlight ausfallen lassen.

In Bangkok schaffe ich es immerhin mir im Wat Pho, den liegeden Buddha anzuschauen. Dann nach zwei anstrengenden Tagen in Bangkok geht es weiter mit dem Nachtbus nach Kantaralak. Mein Onkel hat sich hier einiges aufgebaut, darauf kann er sicherlich stolz sein. Dennoch schweben wir nicht immer auf einer Welle. Ich habe gerade Heimweh und vermisse Deutschland und er redet es schlecht. Thailand wird gelobt, jedoch wiederspricht er sich ab und an ...

Letztes Mal bekamen die Weicheier ihr Fett weg, aber die Negativ-Seher sind auch nicht viel besser. Eine Mischung aus beidem ist tödlich. Vielleicht liegt es aber an mir, auch ich strahle nicht gerade das optimistische Grinsemännchen aus. Kantheralak ist entspannter als Bangkok, jedoch komme ich auch hier nicht wirklich zur Ruhe. Zudem kommt, dass ich einfach gerade zu schlapp bin, um erneut großartige Pläne zu machen. Soll ich nach Laos, nach Kambodscha, nach Myamar oder doch in Thailand bleiben? Gerade stecke ich voll in der Reise-Krise, meine Batterien sind leer. So bleibe ich wohl noch ein Weilchen hier. Gerade darf ich in einem freistehenden Häuschen wohnen. Im Prinzip ist es super schön, jedoch liegt es abgeschieden und nachts dort alleine zu sein, ist etwas unheimlich. Klasse ist, dass ich hier auf keinen einzigen Touristen treffe. Dennoch gibt es ein paar Dinge zu besichtigen, zum Beispiel einen Tempel, der aus lauter Gasflaschen gebaut wurde. Trotzdem wird das Heimweh gerade von Tag zu Tag größer ...

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