Es geht nach Matamata und unweit davon liegt es, das Auenland. Im modernen Fachjargon wird Frodos Heimat Hobbiton genannt, aber ursprünglich heißt es Hobbingen. Da horche ich natürlich als Historikerin auf … hm, sind wir etwa verwandt mit den Hobbits? Denn alle Dörfer, die mit –ingen enden – Tübingen, Reutlingen, Engstingen natürlich - gehen auf die Alemanen zurück … auch Hobbingen?
Wie dem auch sei, es loht sich, sich das Ganze mal anzuschauen. Hügeliges Farmland - Peter Jackson hat hier eine wunderbare Kulisse auserwählt. Auch
wenn es teuer und touristisch ist, sollte man einmal hier gewesen sein. Bis ins Detail wurde das kleine Dörfchen gestaltet: winzige Häuschen, jedes mit eigenem Charme, nett angelegte Wege, ein
kleiner Teich und das beste ist der Garten mit den vielen Blumen, Gemüsebeeten und Obtbäumen. Ein Stückchen heile Welt! Überall zwitschern Vögel und fliegen Schmetterlinge umher. Im Green Dragon
kann man einkehren und das Bier (mit einem Prozent Alkohol) genießen, dass extra für die Schauspieler während des Drehs gebräut wurde. Diesen Peter Jackson stelle ich mir als coolen Typen vor,
der mit voller Hingabe und bis ins kleinste Detail alles durchdacht hat. Ach wie schön!
Weiter geht es Richtung Norden nach Coromandel. Die Halbinsel wurde mir wärmstens ans Herz gelegt. Lange Sandstrände kombiniert mit schönem Wetter – einfach herrlich! Ein Muss: Eine kleine Wanderung zur Cathedral Cove – einer kleinen „Höhle“ am Meer. Im Hostel trifft man auf nette Leute, so spielt man gemeinsam das neuseeländische Monopoly. Jaaaa, ich wollte schon immer mal Besitzerin des Milford Sounds sein.
Die nächste Station ist Auckland, gedacht als Zwischenstation und da ich nicht mitten in der Stadt nächtigen möchte, fällt die Entscheidung auf ein Hostel am Stadtrand. „The fat cat“ – und da ist es wieder: Ein neues Hippie Hostel. Abgeschieden liegt das kleine gemütliche Hostel, umgeben von einem riesigen Garten. Gleich zu Beginn wird erklärt, dass man hier in einer Community zusammenlebt, aha! Es wird gemeinsam gegessen und man ist interessiert, mehr über jeden Einzelnen zu erfahren. Erst dacht ich: „Oh nein, warum nur?“, doch eigentlich dauerte es nicht lange, da fühlte ich mich wohl hier. Alle sind super symphatisch. Die meisten der ungefähr 15 Personene hier, helfen im Garten und im Haus, versorgen sich größtenteils durch Geerntetes und dürfen dafür kostenlos hier übernachten. Während des Essens, welches übrigens vegan war, gibt es eine Spielrunde. Jeder zieht einen Zettel mit einer Aufgabe (community-like), dann stellt er sich kurz vor und nennt seine Aufgabe. Da gibt es so schöne Sachen, wie alle applaudieren für dich, lass dir viele Umarmungen geben, jeder schenkt dir ein Lächeln …. aber nein, was ziehe ich: Leere die Komposteimer und wasche sie anschließend aus, hmmm! Kostenlos kann man an einer Yogastunde teilnehmen und auch hier gibt es eine Monopoly-Version, doch traue ich meinen Augen kaum: Es ist die Ausgabe „Vegan“. Gibt es so etwas auch in Deutschland? – Ich lach mich kaputt! Das selbstgemachte Frühstück am nächsten Morgen ist der Hammer. Bevor es weiter geht, bekomme ich von jedem eine herzliche Umarmung – ein sehr friedvoller Ort …
Letzte Station: The Bay of Island, ganz oben im Norden. Tropische Hitze, schöne Strände – ein guter Ort, um die letzten Tage zu genießen und sich von Neuseeland gebührend zu verabschieden. Es fällt wirklich sehr, sehr schwer Neuseeland nicht in sein Herz zu schließen. Mich hat es voll erwischt und gerne würde ich mal wiederkommen, denn es gibt noch soooo viel zu entdecken hier. Außerdem sind beide Inseln einfach zu bereisen, so verstehe ich auch, warum es viele nach dem Abi oder während des Studiums hier hin verschlägt. Hier ist alles gut organisiert und überall wird einem weitergeholfen. Mila, vielleicht hätte das unsere erste gemeinsame Backpacker-Fernreise werden sollen … doch mit Kuba ohne Reiseführer und ohne Plan anzufangen, war absolut abenteuerlich! Heißt dein Vorsatz auch noch: Schrei <Neeein>, wenn deine Kinder später einmal jung und unerfahren nach Kuba reisen wollen.“?
Auf der Rückfahrt nach Auckland kommt man an einer öffentlichen Toilette vorbei, die von Hundertwasser entworfen wurde. Und da ich ein Hundertwasser-Fan bin, ist es selbstverständlich da zu stoppen. Zudem kann man auf dem Rückweg Neuseelands größten Baum besichtigen und der ist echt riesig! Für die letzte Nacht verschlägt es mich wieder in mein Hippie-Hostel "The fat cat", wo ich herzlich empfangen werde. The last night ... sleep well!
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