Tatsachen sprechen lassen ...

Wenn du morgens aufwachst und in englischer Sprache denkst und wenn du einem Deutschen auf Englisch antwortest und er sagt: "Du kannst Deutsch mit mir sprechen", spätestens dann weißt du, dass du schon lange unterwegs bist. Wenn du dann von einer Amerikanerin zu hören bekommst: "You´re German? I hear no accent.", dann macht dich das stolz. Dennoch weiß ich, dass meine Englischkenntnisse noch erweiterbar sind...


Eigentlich wollte ich, abgesehen von Alaska, gar nicht in die USA. Dass ich nun doch einen ganzen Monat hier verbracht habe, bereue ich nicht. Mit San Francisco und New York durfte ich zwei tolle Städte kennen lernen. Dennoch würde ich mit ein paar Dingen auf Dauer nicht zurecht kommen. Abgesehen, dass es immer hektisch zugeht, wäre da zunächst mal die Einstellung zum Kochen, besser gesagt zum "Nicht Kochen". Hier ist alles schon fertig präpariert - entweder kauft man sich das fertige Produkt "to go", zum Mitnehmen oder man geht Essen, dies allerdings in einer schnellen Abwicklungsprozedur. In New York habe ich viele Mütter gesehen, die mit ihren Kindern in Restaurants saßen. Wie ungemütlich! Diese haben eine ganz andere Einstellung zur Nahrungsaufnahme. Das gemeinsame Essen am Tisch zu Hause kennen sie nicht. Weiter gibt es hier eine riesen Auswahl. Jeden Tag fragt man sich, was soll es denn heute geben? Für einen Touristen ist das klasse, aber diese Fülle würde mich erdrücken. Dann gibt es hier einige amerikanische Frauen, die so nervig sind, dass ich es auf Dauer nicht ertragen könnte. Ich nenne es mal das "Kleine-Mädchen-Syndrom", da ich denke, dass das Verhalten darauf zurückzuführen ist, dass sie denken, kleine Mädchen bekommen alles. So verwandelt sich die Stimme in ein babyähnliches Etwas - "Hääääälloooo, reallllly, oh greeeeat!". Oh wie geht mir das auf den Keks. Weiter wird man hier überall gefragt "How are you?" - doch niemand ist wirklich daran interessiert zu erfahren, wie es mir wirklich geht. Die Antwort ist immer die selbe "good". Dieses Prozedere scheint so verinnerlicht zu sein, dass es jeder von selbst abspult. Festzuhalten ist, dass die Leute in San Francisco freundlicher sind als die New Yorker. Ob das am Wetter liegt? Jedoch gibt es in San Francisco eine hohe Rate Obdachloser. Die Spanne zwischen arm und reich ist in den USA enorm.

 

Sicherlich sollte ich nochmals zurückkommen in die USA, denn die Natur ist beachtlich. Nur im Schnelldurchlauf habe ich das Death Valley und den Grand Canyon (South Rim) erleben dürfen. Definitiv werde ich aber nie wieder eine Bus-Gruppenreise mit Chinesen buchen! Nun wartet der Abschluss meiner USA-Zeit ... es geht nach Hawaii und ich bin schon sehr gespannt ... "Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii, ging nie durch San Francisco in zerriss´nen Jeans", so lautet es im Song von Udo Jürgens. Abgesehen von den zerrissenen Jeans ändert sich das gerade bei mir :)  

 

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