Regel Nummer 1: Komme nie unvorbereitet hier her! Die Stadt ist nicht groß, sondern überdimensional-gigantisch-mega-riesig. Es traf mich unvorbereitet - New York City ließ mich winzig klein
erscheinen. Regel Nummer 2: Verabschiede dich von der Vorstellung, die volle Bandbreite zu sehen - höchstens du bist hier für drei Monate!? Also, beschränke dich auf ein paar Dinge, die dir
wirklich am Herzen liegen! Regel Nummer 3: Setze dir ein Limit! Vereinbare mit dir, wie viel Geld du zur Verfügung hast! Und lass am besten deine Kreditkarte zu Hause. Denn wenn du vor
deiner Lieblingsjeans stehst und diese ist hier nur halb so teuer, dann brodelt der Kaufrausch. Regel Nummer 4: The Red Light is just a suggestion! Gehe über die Straße, wenn sie frei ist!
Regel Nummer 5: Eine Wochen-Metro-Karte von 30 Dollar ist eine gute Investition. Ich habe diese in vollen Zügen (Doppeldeutigkeit!) ausgenutzt. Diese berechtigt einen auch mit
der Tram nach Roosevelt Island zu fahren - man schwebt durch die Hochhäuser und über den Fluss (kleiner Geheimtipp). Regel Nummer 6: Bedenke, dass es im Februar
Minusgrade hat und es eisigkalt ist. Ich erfriere hier fast ... Mein Kaffee- und Teekonsum ist in den letzten Tagen erheblich gestiegen. Regel Nummer 7: Vergiss alle Diätvorsätze. Hier gibt es
den besten Cheesecake! Außerdem kann man wunderbar günstig japanisches Essen genießen.
Big Apple! Ich stolperte hier so rein und begann mein Abenteuer in Midtown, genauer gesagt am Times Square. Das war wohl ein Fehler, denn zunächst begeisterte mich die Stadt nicht, sondern sie
stresste mich nur ... In New York geht man nicht, sondern man rennt. Hier verweilt man nicht in Restaurants, sondern man bestellt, isst und zahlt - Zeit ist Geld!. Tatsächlich wurde ich einmal
aus einem Restaurant geschmissen, weil ich den Tisch zu lange belagerte. "Crab some food!" - Greif dir das Essen! - was so viel bedeutet, man kauft schnell am Vorbeigehen
und isst auf dem Weg ... take away and go ... Weiter schlaucht mich das U-Bahnnetz ... Ich brauche eine Pause und flüchte ins MoMA (Museum of Modern Art). Zwei tolle Bilder von Frida
Kahlo, die "Wasserlilien" von Monet, "Die weichen Uhren" von Dali und dann die "Sternennacht" von Van Gogh. Danach bin ich wieder bereit für den Großstadtdschungel. Bei Einbruch der Dunkelheit
schaue ich mir das Ganze mal von oben an - hoch auf´s Rockefeller Center. Wow! Hier hätte ich meinen Besuch beginnen sollen ... Ui, und dann war heute noch Chinesisches Neujahr und auf
einmal gab's ein riesen Feuerwerk. Was für ein Glück!

"I want to wake up in that city that doesn't sleep" (Sinatra). Von wegen, die Stadt, die niemals schläft. Auch hier müssen die Bars um 2.00 Uhr schließen ... Am nächsten Tag verliebe ich mich
doch noch in diese Stadt! Es war in dem Moment, als ich von der Metro-Station in Greenwich Village auftauchte. Ja, hier ist es schön! Bisher mein absolutes Lieblings-Viertel. Weiter
wurde die Grand Station, der Hauptbahnhof, besucht. Würde ich einen Film drehen, würde er hier spielen! Ein Pflichtbesuch bei der UN muss sein! Und dann bekommt der Time Square mit
dem Broadway eine zweite Chance - auch wenn ich kein übermäßiger Musical-Fan bin, so sollte man doch eine Vorstellung auf dem Broadway anschauen. Mit Dominique aus den Niederlande stelle ich mich
an der "Schnäppchen-Kasse" an. Eigentlich war mein Favorit "Matilda", jedoch waren die Karten sehr teuer, so wurde es "Les miserable". Das hat klasse! Nachts blinkt es hier überall -
Leuchtreklame und Videoleinwände beleuchten den Platz. Warum laufen heute eigentlich alle mit einem schwarzen Kreuz auf der Stirn herum. Nachgefragt, Antwort erhalten! Ach, es ist Aschermittwoch,
wie schnell die Zeit doch vergeht.

Der nächste Tag startet in Downtown. Oh mein Gott ist es heute kalt! Zunächst besuche ich das Memorial 9/11 und die Wall-Street. Schade, dass man das Börsengebäude seit den Anschlägen nicht mehr
besuchen darf. Hier rennt jeder mit seinem Anzug und seinem Köfferchen noch schneller. Ich flüchten mich nach Brooklyn und genieße von der Distanz das Finanzzentrum und den Blick auf die Brooklyn
Bridge. Das Wetter klart ein wenig auf und die Sonne zeigt sich, so fahre ich noch schnell mit der Fähre nach Staaten Island, vorbei an der Statue of Liberty. Im Fernsehen sieht diese aber immer
größere aus!

Das Empire State Building darf natürlich bei keinem New York Besuch fehlen. Der Ausblick ist fantastisch. Auch ein Spaziergang in der "grünen Lunge" New Yorks ist Pflicht. Der Central Park ist
ein ganz besonderer Ort, vor allem hat man hier eine Pause von der hektischen Großstadt. Um vor der Kälter zu flüchten besuchte ich noch das Museum of Natural History, im dem anscheinend der Film
"Nachts im Museum" gedreht wurde. Da ich den Film nicht kenne, nehme ich das mal so hin... Weiter stand ein Besuch im Metropolitan Museum an. Dieses ist wirklich klasse! Auch eins meiner
absoluten Lieblingsbilder - "Mäda primavesit" von Gustav Klimt ist hier ausgestellt. Fast 15 Minuten starre ich auf des Bild und würde es am liebsten mit nach Hause nehmen. Auch ein
altes bekanntes Gemälde entdecke ich - das Selbstportrait von Van Gogh, das ich schon einmal bei einer Sonderausstellung in Wien begutachten dufte. Neben der ägyptischen Ausstellung entdecke ich
hier noch den ersten Revolver von Samuel Colt. Man könnte hier ganze drei Tage verweilen. Sechs Tage in New York vergingen wie im Flug, so wird es Zeit, dass ich wieder ins Warme komme.
Sicherlich, New York ist aufregend und spannend, jedoch zum Leben würde ich doch San Francisco bevorzugen. Jedoch hält der Schnee mich länger als geplant in New York. Mit über drei Stunden
Verspätung startet die Maschine. Erst kurz vor 2.00 Uhr kam ich dann am Ziel an. Eigentlich wollte ich mit der Metro zur Powell-Station fahren und dann volles zu Fuß zum Hostel gehen, allerding
fuhr die Letzte um Mitternacht. New York war schon teuer genug und so bin ich zu geizig 45 Dollar für ein Taxi auszugeben, so wartete ich auf den Bus und hoffte, dass dieser auch nachts fährt.
Ein bisschen unheimlich wurde es dann, als so gar niemand mehr unterwegs war. Als nach einiger Zeit ein junger Mann an die Bushaltestelle kam, wusste ich immerhin, dass noch Busse
fahren. Beide hatten wir Glück, denn ein Taxifahrer hielt an und meinte seine Schicht wäre zu Ende, er müsse zurück in die Stadt und ob er nun allein fährt oder zwei
weitere Leute mitnimmt, das mache keinen Unterschied. Der Taxifahrer war so lustig. So kam ich ganz umsonst zur Powell-Station und wurde sogar von dem jungen Mann bis
an die Hostel-Türe gebracht. Als Frau alleine zu vereisen, bringt oftmals Vorteile...

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