Gedanken und drei Briefe zu Weihnachten...

Nur einen Tag wäre ich gerne Zuhause... Ich vermisse den Weihnachtsauftakt, den Heiligen Morgen in Reutlingen mit Freunden und abends vermisse ich meine Familie sehr ... jedoch kann ich mich nicht beklagen - hier in Argentinien ist der Wein billiger als das Wasser und das Rinderhüftsteak ist butterweich - ein Traum ... Den 24.12. verbringe ich noch im Norden Argentiniens, in Salta. Dort besuche ich die Abendmesse in einer beeindruckenden Kathedrale und höre an diesem Tag gleich zweimal "Stille Nacht, Heilige Nacht" - einmal gesungen von meiner Familie am Telefon und einmal hier auf Spanisch. Am nächsten Morgen fliege ich nach Buenos Aires, meinem Zeit-Zuhause für die nächsten zwei Wochen... Zeit, um an ein paar Leute zu denken ...

AN: Mila, Christine, Miri ...

Euch drei als Freundinnen zu haben, ist ein Geschenk des Himmels! Ich glaube, in den letzten zwei Jahre habe ich euch mehr gebraucht denn je. Und immer ward ihr da - zum Beispiel als es mir gesundheitlich nicht gut ging, habt ihr letztes Jahr meinen Geburtstag zu einem der schönsten Geburtstage gemacht, den man sich vorstellen kann. Vielen Dank!

 

Ähm Mila, wie lange kennen wir uns schon? Ich lache immer noch über unsere frühmorgentliche Begegnung vor x-Jahren. Die Unzertrennlichen - so haben uns immer alle bezeichnet. Meine Kindheit und Jugend wäre ohne dich nur halb so spannend gewesen. Man könnte ein dickes Buch darüber schreiben, was wir alles gemeinsam erlebt haben. Ich denke an die vielen Nächte, in denen wir auf dem Bürgersteig saßen und die Nacht durchgequatscht haben bis die Sonne aufging und du dann immer sagtest: "Oh Mann, ich kann nicht schlafen, wenn es hell ist." Dann wurde einfach weiter gequatscht ... Du bist nach wie vor meine engste Vertraute, kennst jede Macke, jedes Geheimnis und jeden Gedankengang. Ich weiß, dass es sehr wertvoll ist, eine solche Freundin zu haben.

 

Stinchen, ich glaube es war Schicksal, dass du mich schon beim Einschreiben an der PH entdeckt hast. Das gemeinsame Studium sowie den darin enthaltenen Rom-Aufenthalt haben uns eng verbunden. Ich liebe es, mit dir stundenlang in einem Kaffee zu sitzen und über die Welt zu philosophieren. Du bist meine Seelenverwandte. Gemeinsam mit dir habe ich sicherlich einige meiner schönsten Reisen erlebt. Es ist immer wieder toll mit dir durch die Welt zu wandern und über Fotografie fachzusimpeln. Du hast solch eine herzliche Art und eine Ader zu Kreativem!

 

Es gibt keine bessere Mitbewohnerin als dich, liebe Miri. Wie ich die gemeinsame Zeit in Ravensburg genossen habe. Für mich bist du der Inbegriff des Glücklichseins! Mit deiner neugierigen und absoluten positiven Lebenseinstellung hast du mir viele neue Seiten des Lebens aufgezeigt. Als du nach deinem Australienaufenthalt verkündet hast, dass du nun auch nach Konstanz ziehst, habe ich erst bemerkt wie sehr ich dich und unsere "verrückten Unternehmungen" vermisst habe und war so froh, wieder mit dir um die Häuser ziehen zu können (zu Fuß, per Rad oder per Bus).

AN: Meine Eltern und weitere Familienmitglieder...

Zunächst einmal vielen Dank an Mama und Papa, dass ich so frei und unbeschwert aufwachsen durfte. Manchmal habe ich euch glaub zur Weißglut getrieben, da ich nicht immer auf eure Ratschläge gehört habe und meinen eigenen "Dickkopf" hatte. Dennoch habt ihr mich machen lassen - ich konnte viel ausprobieren und meinen eigenen Weg gehen, ohne, dass ihr mir irgendwelche Steine in den Weg gelegt habt. Falls es dann doch mal schief ging, ward ihr dennoch immer da! Weiter ist es ein Traum in einer solchen "Wälder-Hoffmann-Schmitz-Trenner-Locher-Familie" aufzuwachsen. Die besten Bedingungen für eine unbeschwerte, gut behütete Kindheit mit viel Spaß. Dafür bin ich heutzutage unglaublich dankbar. Ich vermisse jetzt schon das sonntägliche Joggen mit anschließendem Familienfrühstück...  

AN: Meine beiden Omis und an meinen Opa

So eng mit euch aufwachsen zu dürfen, ist traumhaft. Von euch wurde ich umsorgt und verwöhnt. Liebe Omi Mina, gerne wäre ich an Weihnachten bei dir gewesen, da ich weiß, mit wie vielen Bemühungen du dafür sorgst, dass es allen gut geht. Omi Emma, zu dir kann ich immer kommen, du hast immer ein offenes Ohr und musstest dir schon manchen Liebeskummer von mir anhören. Nicht schlecht habe ich gestaunt an eurem Hochzeitstag, als ihr diesen Tango aufs Parkett gelegt habt.  Nun lieber Opi löse ich hier in Buenos Aires mein Versprechen ein und nehme eine private Tangostunde, damit wir beide diesen Tanz nachholen können, wenn ich zurück bin.

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Kommentare: 1
  • #1

    Mila (Freitag, 26 Dezember 2014 23:50)

    Oh liebe Simone, es ist schön so etwas zu hören... Ich kann es nur zurückgeben.
    Bin ich froh, dass mein Paps an dem Morgen mit dem Auto gehalten hat :-)
    Ich wüsste gar nicht was ich in meiner Jugend ohne dich gemacht hätte, diese Zeit will ich nicht missen!!! Und wenn du mal Zeit hast, darfst du gerne ein Buch darüber schreiben, es wäre sicherlich das erste Buch, das ich mehrmals lesen würde :-)
    Manchmal wünsche ich mir, du könntest bei mir auf dem Sofa sitzen, einen Kaffee trinken, oder ein Hahnenwasser ;-)(falls wir weches da haben) und wir könnten eine Runde quatschen...
    Ich hab dich ganz doll lieb!